Fanös sehenswertes Kunstmuseum geht auf eine private Stiftung zurück und zeigt eine bemerkenswerte Ausstellung von teils international renommierten Künstlern, die zeitweise in Sönderho auf Fanö tätig waren.
Der Ursprung des Kunstmuseums findet sich in einer privaten Sammlung des Künstler-Ehepaares Heinemann. Nach dem zweiten Weltkrieg begann die Gattin, Fanö´s Kunst zu sammeln und stellte diese im Privathaus, wo auch das Atelier des Künstlers Heinemann befand, aus. 1971 wurde die "Fanö Kunststammlung" gegründet, um der Kunst von Fanö Raum zu geben für Ausstellungen, Vorträge und Konzerte. In Ermangelung geeigneter Räumlichkeiten wurden die Werke zunächst im Kunstmuseum Ribe ausgestellt, ging wenig später jedoch aufgrund ihres Umfangs zurück nach Fanö. Beim heutigen Gebäude handelt es sich um eine ehemalige Fabrik, welche 1992 durch die "Alice und Tage Sörensen-Stiftung" erworben und zum Museum umgebaut wurde. Die Stiftungseigner übermachten dem Museum außerdem 50 Kunstwerke.
Die ständige Sammlung zeigt ausgewählte Werke von Künstlern wie Fauerholdt, Mols, Exner, Wilckens, Dohm, Forsberg und Heinemann.
Dohm besuchte von 1894-1898 die Königlich Dänische Akademie der Schönen Künste zu Kopenhagen unter Otto Bach udn Frans Henningen.
Seite erste Ausstellung hatte Dohm in Charlottenburg 1896 und stellt hier fortan aus.
Dohm war bekannt für Porträtmalerei und sein berühmtestes Werk ist ein Porträt von König Christian X auf seinem weißen Pferd bei der Widervereinigung 1920. Dohm war als religiöser Maler anerkannt und schuf u.a. "die große weiße Schar" in Holmens Kirche.
Nach seinem Besuch auf Fanö 1914 entwickelte er Freilichtmalerei und erwarb 1924 ein Haus in Sönderho. Seine Werke zeigen u.a. sonnenbadende Frauen in den Dünen und Menschen im Einklang mit der Natur.
Reinhard Walther Heinemann (*1895 Altona, † 1967 Sønderho)
Der gebürtige Altonaer absolvierte eine kaufmännische Ausbildung in New York, interessierte sich aber vor allem für Kunst. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges verließ er die USA auf dem Seeweg, wurde aber von den Briten auf der "Isle of Man" interniert. Hier fasste er den Entschluss, fortan als Maler und Künstler zu arbeiten. Seine kolorierten Werke von Schiffen und Landschaften waren stark vom Expressionismus beeinflusst. Er reiste viel und stellte in den 30er Jahren mit Emil Nolde, Erich Heckel und Christian Rohlfs aus. Heinemanns Kunst wurde von den Nazis als "entartete Kunst" eingestuft und Heinemann floh nach Fanö, erwarb dort ein Haus in Sönderho. Er heiratete Ruth Termansen, deren Sammlung die Basis des Kunstmuseums bildet. Heinemann gilt als phantastischer Techniker der Grafik und malte mit Öl, Monotypen, Holzschnitten, Siebdruck, etc.
Carl Johann Forsberg (* 1868 Stockholm, † 1938 Sønderho)
Forsberg begann mit einem Architekturstudium, war aber fasziniert von Aquarell-Malerei. Als Sohn eines wohlhabenden Bauerns reiste er durch Europa und ließ sich vom ästhetischen Jugendstil inspirieren. Flora und Fauna waren seine Hauptmotive und er fängt Stimmungen von Traum und Schönheit ein.
Forsberg kam 1914 nach Fanö, erwarb im Folgejahr ein großes Haus und richtete hier sein Atelier ein. Kurz vor seinem Tod vermachte er das Objekt dem "Bund dänischer bildender Künstler", welcher es bis heute intensiv nutzt.
Im Eingangsfoyer befindet sich neben der Kasse auch der Museums-Shop mit gut sortierter Buchhandlung zum Thema Fanö-Kunst seit dem 19. Jhd., Geschichte der Insel, über die Natur und Tierwelt der Insel, sowie antiquarische Bücher, Postkarten mit Motiven von Gemälden der Sammlung des Kunstmuseums Fanö, Plakaten zu Ausstellungen, Fanö-Galerien und nicht zuletzt traditionelle grün-rote Fanö-Schals, aber auch zu günstigen Konditionen Leinwand, Farben und Pinsel zur eigenen Kreation. - Vielleicht verwandelt das Kunstmuseum Fanö in Sönderho den Besucher in den nächsten Künstler?
Das Kunstmuseum Sønderho auf Fanö ist ein Hort der Ruhe und Zufriedenheit. Ein phantastischer Museums-Shop zum Stöbern runden das Angebot perfekt ab!