• Fanö Geschichte

Fanös Geschichte

Die Geschichte Fanös ist kurz erzählt und kaum von überregionaler historischer Bedeutung. Hervorzuheben sind der Freikauf vom König 1741, der Schiffbau (1750-1900), dessen Bedeutungslosigkeit durch die Gründung von Esbjerg und der Beginn des Tourismus´.

Sagen und Geschichten von Fanö

Neben der nachweisbaren Geschichte mit fundierten Quellen und Jahreszahlen gibt es immer auch noch Mythen, Sagen und Geschichten. Das aufgeklärte Heute raubt mitunter die Phantasie und umso schöner lesen sich die alten Sagen.

"Fanö" - die Namens-Herkunft

Der dänische Sagenkönig beschäftigte die 2 Riesen Fenja und Menja als Sklavinnen, um mit riesigen Mühlsteinen Salz zu malen. 2 Seeleute standen in deren Dienst, wurden nach etlichen Jahren freigelassen und segelten mit ihren mit Salz beladenen und nach den 2 Riesen benannten Schiffen davon. Die Schiffe sanken im Sturm. Die Sandbank, wo das Schiff "Menja" sank, nannte man "Menjö" (woraus sich später --> "Mandö" entwickelte) und nach der "Fenja" die andere Sandbank "Fenjö" --> Fanö.
"Ö" ist das dänische Wort für Insel.
Der hohe Salzgehalt der Nordsee um Fanö und Mandö ist auf die Ladung jener Schiffe zurückzuführen...
Übrigens... Die beiden Fähren zwischen Esbjerg und Fanö wurden nach den beiden Riesen Fenja und Menja benannt.

"Fanö" - Freikauf im Jahre 1741

Bis 1741 gehörte Fanö als "Gut Riberhus Ladegård" dem dänischen König und unterlag der Verwaltung durch die mächtige Handelsstadt Ribe. Sämtlicher Fischhandel der Region musste über Ribe abgewickelt und verzollt/versteuert werden. Die Inselbewohner Fanös wollten sich von dieser Abhängigkeit und Last trennen und unternahmen bereits 1719 den ersten Versuch, dem König die Insel Fanö abzukaufen. Der erste Versuch scheiterte, doch 1741 war das Königshaus aufgrund hoher Kosten diverser Prachtbauten (u.a. Schloss Christiansborg, welches 2/3 der Jahreseinnahmen des Königreiches verschlang) schwer verschuldet und zum Verkauf gezwungen.

Versteigerung der Insel Fanö

De Handelsstadt Ribe litt an Machtverlust, zunehmender Bedeutungslosigkeit für den Seehandel (u.a. Verlagerung nach Kopenhagen) und entsprechendem Einwohnerschwund. Über nennenswertes Vermögen verfügten nur noch alteingesessene Handwerker und Rentner, die kein Interesse an den Ländereien auf Fanö hatten. Es gab eine vergebliche Initiative eines Kaufmannes aus Ribe, Geld zum Bieten für Fanö zusammenzutreiben. Es gab allerdings mit dem Gutsherrn Tröjborg und eine Gruppe Kapitalgebern aus Altona 2 ernsthafte Interessenten am Erwerb von Fanö. Einer Veräußerung der Inseln (u.a. betroffen auch "Mandö") an Gutsherren wollte das Königshaus jedoch ausschließen, um auch weiterhin Zugriff auf Fanös Männer im Alter von 18-36 Jahren für die königliche Flotte zu haben. So kam es, dass die Auktion um 1 Stunde vorverlegt wurde und lediglich die Bietergemeinschaft Fanös darüber in Kenntnis gesetzt wurde. Die Bewohner von Fanö erhielten als einziger Bieter den Zuschlag für die Insel Fanö mit Nordby für 6.524 und Sönderho für 1.658 Reichstaler, was die Rechte für Jagd und Strände beinhaltete.

Geschichten und Mythen um den Freikauf von Fanö

Die Bewohner von Fanö konnten ihr Glück nicht fassen, so unwahrscheinlich schien es, gegen Gutsherren und Kapitalgeber erfolgreich aus der Auktion hervorzugehen. So verselbständigte sich eine andere Geschichte des Ablaufs als sagenumwobener Mythos:
Vertreter der Gemeinden Nordy und Sönderho begaben sich mit bedeutenden Persönlichkeiten der Inselgemeinden im Juli 1741 einige Tage vor der Auktion nach Ribe und der Sönderhoer Sonnich Jensen bestach einen Rathausbeamten, die Uhr des Rathauses um eine Stunde vor zu stellen. Gleichzeitig verbarrikadierten die Fanöer die Zimmertüren der anderen Bieter. So fand die Auktion zu früh und ohne die Kaufwilligen Wettbewerber statt und Fanö erhielt den Zuschlag.

Geschichte Fanös in Jahren

ca 950

erste Siedlung auf Fanö

1231

Fanö wird im Flurbuch König Waldemars II. erwähnt

1300

erste Kirche Sankt Anna in der Albue Bucht

1400

Fanoe Kirche in Rindby

1536

Elses Gab (Elses Rinne), zwischen Fanö Süd und Nord, versanded

1638

erste Windmühle

1644

Schankkonzessionen für die beiden Krüge

1698

Alleinrecht für Fährbetrieb zwischen Nordby (Fanö) und Strandby (Festland, bei Esbjerg)

1741

Die Bürger Fanös kaufen Fanö frei

1741

Gemeinden werden vermessen

1722

Sönderho Krug

1737

erste Schule in Sönderho

1750-1900

Blütezeit Fanös durch Schiffbau

1762

Nordby und Sönderho-Krug bekommen Tabakrechte

1782

neue Kirche in Sönderho

1786

neue Kirche in Nordby

1800

Erste Navigationsschule auf Fanö (Sönderho)

1860

Navigationsschule in Nordby

1868

Gründung Esbjergs

1875

erster Fährbetrieb nach Esbjerg

1886

erster Konsumverein Fanös

1889

erste Genossenschaftsmolkerei

1891

Gründung vom Nordseebad "Vesterhavs Bad"

1892

Wald-Anpflanzung auf Fanö

1895

Sönderho Mühle

1901

Golfplatz auf Fanö (Fanö Golf Links)

1920

Stromversorgung mit Gleichstrom auf Fanö

1962

Passagierfähre Sönderho wird eingesetzt (noch in Betrieb!)

1966+67

Wechselstrom in Nordby, dann Sönderho

1970

Zusammenlegung der Kommunen Nordby und Sönderho

2007

Kommunalreform in Dänemark. Fanö Kommune wird als zweitkleinste Kommune bewahrt

WEITERE SEHENSWÜRDIGKEITEN AUF FANÖ

Sönderho Kirche auf Fanö

SÖNDERHO KIRCHE

Die Kirche von Sönderho ist eine herausragende Sehenswürdigkeit auf Fanö. Spannend -auch für Kinder- sind die Schiffsmodelle an der Decke!

Kirche in Nordby auf Fanö

KIRCHE IN NORDBY / FANÖ

Auch im nördlichen Teil von Fanö gibt es in Nordby eine sehenswerte Kirche, ebenfalls mit etlichen Votivschiffen.