Schifffahrts- und Trachtensammlung

Die traditionelle Fannikertrachten gehen vermutlich bis zum Jahr 1700 zurück und sind geprägt durch den Aufschwung der Seefahrt ab 1741 nach dem Ankauf der Insel Fanö von Ribe. Der Gebrauch von Trachten ist seit Ende des 19. Jahrhunderts stark rückläufig, was u.a. auf die Übernahme allgemeiner Stadtmode und den Rückgang der Relevanz von Fanö als Hafen zurückzuführen ist. Die sehenswerte Ausstellung "Fanötrachten" vom Verein "Fannikerdagen" soll die Erinnerung an die traditionellen Trachten wach halten und Eindrücke vom stolzen und harten Leben der Fanöer vermitteln.

Die Fannikertrachten bestehen aus einem Rock, einer Jacke und Schürze.
Der Rock wurde aus Reisswolle oder wollenem Stoff gefertigt und hat viele Falten, die ordentlich eingereiht werden.
Die Jacke ist mit Leinen oder Baumwolle gefüttert und mit 2 geschwungenen Nähten im Rücken genäht, der Halsausschnitt rund und ohne Kragen, die Vorderseite hat 2 Reihen Knöpfe in 2x2 oder 2x3, plus 1 am Hals. Die Säume sind mit gemusterten Samtbändern versehen.
Die Schürze ist im Bund gekräuselt und häufig aus 2 Stoffbreiten vorne zusammengenäht. 
Schürze und Jacke sind aus gleichem Stoff genäht, welche häufig von Seefahrern heimgebracht wurden.
Alltagstrachten bestanden i.d.R. aus bedruckten Baumwollstoffen, heimischer Wolle oder Leinen.
Festtagstrachten bestanden aus feingewebten Wollstoffen, Seide oder Samt.
Auf jeden Fall trugen die Fanniker eine Kopfbedecktung und bei besonderen Veranstaltungen ein großes Tuch mit breiter Borte.
An den Beinen hatte man schwarze, gestrickte wollene Strümpfe und Holzschuhe mit Oberleder.

Die Arbeitstrachten auf dem Feld oder beim Würmergraben hatten eine "Strude", eine Kopfbedeckung aus schwarzem oder weißem Baumwollstoff in Form einer Maske und Handschuhe mit kurzen Fingern. Neben dem Schutz vor Kälte, diente es dem Sonnenschutz, da es als unschicklich galt, sonnengebräunt zu sein.

Die erste vornehme Tracht einer Frau wurde zum ersten kirchlichen Fest -der Konfirmation- getragen, die später mit wenigen Änderungen auch als Kommunions- und Kirchentracht genutzt wurde und in der i.d.R. sogar die Bestattung erfolgte.